Der Albtraum eines jeden Haustierbesitzer:in: Dem geliebten Tier stößt etwas Schlimmes zu. Aber was tun, wenn dieses Worst Case Szenario eintritt? Was tun, wenn die Katze entlaufen ist? Wen anrufen, wenn der Hund verloren geht? Hier erfahren Sie, was Sie tun müssen, wenn Ihr Hund oder Ihre Katze verschwunden ist.
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Geraten Sie nicht sofort in Panik! Das Wichtigste ist jetzt, Ruhe zu bewahren, durchzuatmen und versuchen einen klaren Kopf zu behalten. Es ist völlig legitim, sich große Sorgen zu machen, wenn Ihr geliebter Vierbeiner vermisst wird. Schließlich sind Tiere ein fester Bestandteil der Familie.
Zum Entsetzten vieler Tierfreunde entlaufen jährlich sehr viele geliebte Haustiere. Laut Tasso sind im Jahr 2020 circa 33.000 Hunde und sage und schreibe 80.000 Katzen verschwunden. Bei den meisten herumirrenden Hunden und Katzen handelt es sich also nicht um Streuner. Sie werden schmerzlich von ihren Besitzer:innen vermisst.
Längere Zeit vergeht und Ihre Katze kommt nicht nach Hause oder Sie fragen sich: „Wo ist mein Hund?“. Dann folgen Sie den Schritten in diesem Artikel! Damit gehen Sie Ihre Suche systematisch an und vergessen keine wichtigen Maßnahmen. Mit unseren Tipps werden Sie Ihren Liebling hoffentlich so schnell wie möglich wieder in die Arme schließen können.
Ist Ihre Katze oder Ihr Hund entlaufen oder einfach ein ausgezeichneter Versteckspieler? Stellen Sie zuallererst Ihre eigenen vier Wände auf den Kopf. Prüfen Sie alle Versteckmöglichkeiten, auch hinter Möbeln, in Schränken und Ecken. Setzen Sie den Suchradius vorerst nicht zu weit.
Besonders Wohnungskatzen halten sich meist in ihrer vertrauten Umgebung auf und streunen selten weit. Höchstwahrscheinlich hat sie sich bloß versteckt oder ist irgendwo eingesperrt. Richten Sie Ihren Blick auf Orte wie unter geparkte Autos, Büsche und auf Bäume. Durchsuchen Sie unbedingt auch Schuppen, Scheunen, Keller oder Garagen. Nutzen Sie bei der Suche tagsüber und nachts eine Taschenlampe, um versteckte Tiere zu erkennen.
Ziehen Sie auch Ihren ehemaligen Wohnort in Erwägung. Freigängerkatzen kehren oft zu ihrem früheren Revier zurück. Falls Sie in den letzten 12 Monaten umgezogen sind, lohnt sich auch dort eine Suche. Legen Sie eine sogenannte Heimwegschleppe, indem Sie eine Spur mit benutztem Katzenstreu oder getragener Kleidung vom Verlustort zur neuen Adresse legen.
Wenn Sie Ihren Hund beim Gassigehen verlieren, vermeiden Sie hektische Bewegungen oder Rufe. Das könnte ihn verschrecken. Suchen Sie sternförmig und kehren Sie dabei regelmäßig zum Ausgangspunkt zurück. Hunde orientieren sich stark an Ihrer Geruchsspur.
Allenfalls muss Ihr Vierbeiner nur wieder an Sie und Ihr Zuhause erinnert werden. Begeben Sie sich draußen in Ihrer direkten Umgebung auf die Suche und rufen Sie kontinuierlich seinen Namen.
Machen Sie außerdem Gebrauch von Lockmitteln, an die das Tier gewöhnt ist, wie das Klappern der Futterdose. Vorsicht ist geboten bei Futter als Lockmittel! Zwar erscheint das Lieblingsessen als effektiver Köder, jedoch können Sie dadurch auch unerwünschte Gäste wie Waschbären oder Mader anwerben.
Setzen Sie besser auf olfaktorische Reize: Nutzen Sie Katzenstreu, um eine Heimwegschleppe zu legen. Verwenden Sie eines Ihrer Kleidungsstücke oder die Decke, die Ihr Tier so liebt. Dadurch können Katze und Hund die Geruchsspuren aufnehmen und den Weg zurückfinden. Besonders für Wohnungskatzen oder sehr scheue Tiere kann diese Methode entscheidend sein.
Wichtig ist es, bei erfolgloser Suche nicht aufzugeben und an mehreren Tagen sowie zu unterschiedlichen Zeiten zu suchen. Denn mittlerweile kann Ihr Tier den Aufenthaltsort gewechselt haben und sich bereits in näherer Umgebung befinden, etwa in Schuppen oder Scheunen. Prüfen Sie regelmäßig solche Versteckmöglichkeiten, am besten mit einer Taschenlampe, auch nachts.
Stellen Sie außerdem sicher, dass eine vertraute Person immer zu Hause bleibt, falls Ihr Tier von alleine zurückkehrt. Lassen Sie unbedingt das Gartentor geöffnet, vor allem für Hunde ein wichtiges Signal, dass sie am richtigen Ort sind.
Wenn Sie alleine auf keinen Erfolg stoßen, zögern Sie nicht andere um Hilfe zu bitten. Eine Gruppensuche mit Familie, Freund:innen und Nachbarschaft erhöht die Chancen erheblich. Bitten Sie auch Ihre Nachbarschaft, ihre Häuser, Keller, Schuppen oder Scheunen zu überprüfen. Tiere verstecken sich oft an solchen ruhigen Orten.
Bedauerlicherweise müssen Sie auch in Erwägung ziehen, dass Ihr Haustier bei einem Unfall zu Schaden gekommen ist. Wenden Sie sich deswegen auch an Bauhöfe und Straßenmeistereien. Diese bergen Tiere, die am Straßenrand verunglücken, für eine bestimmte Zeit und können Ihnen möglicherweise weiterhelfen.
Teilen Sie eine Suchmeldung über soziale Medien und nutzen Sie zusätzlich den TASSO-Suchplakat-Service, um Suchplakate in der Nachbarschaft auszuhängen. Je mehr Reichweite Sie durch Internet und Gruppenhilfe erzielen, desto besser.
Eine weitere Taktik, eine vermisste Katze oder einen Hund wiederzufinden, ist mithilfe von Suchplakaten und Online-Anzeigen. Nutzen Sie unsere Vorlage, um ein wirksames Suchplakat zu erstellen! Unser Guide klärt Sie auf über die besten Seiten und Facebook Gruppen, auf denen Sie Ihre Anzeige schalten können, zum Beispiel Tasso-Suchplakate. Achten Sie dabei unbedingt darauf, keine persönlichen Daten wie Ihre vollständige Adresse oder sensible Kontaktdaten öffentlich preiszugeben.
Leider gibt es immer wieder Trickbetrüger, die gezielt auf Tierhalter:innen zugehen, um Geldforderungen zu stellen oder mit gefälschten Hinweisen zu Erpressungen anzusetzen. Seien Sie besonders vorsichtig bei Nachrichten mit abzockähnlichen Inhalten oder bei Anrufen mit gefälschten Telefonnummern. Geben Sie niemals vorab Geld heraus, ohne das Tier tatsächlich gesehen zu haben. Im Zweifel wenden Sie sich an Tierheime, Tierkliniken oder sogar an die Polizei. Diese Einrichtungen sind mit Abzockversuchen vertraut und können Ihnen dabei helfen, Betrug zu erkennen.
Halten Sie zusätzlich Ausschau nach Postern von möglichen Finder:innen, die Ihr Haustier bereits gesichtet haben. Wichtig ist es, jeder helfenden Person oder Instanz ein aktuelles Foto der Katze oder des Hundes mitzugeben, inklusive ausführlicher Beschreibung und besonderer Merkmale, die das Tier trägt.
Erhalten Sie Ihr vorausgefülltes Suchplakat
Vermissen Sie Ihren Hund oder Ihre Katze, melden Sie sie unbedingt bei der bundesweiten Tiermeldezentrale und Heimtierregistern wie Tasso e. V. und FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes. Hier können Sie Ihr Tier registrieren, nachdem es gechippt wurde oder auch zu einem späteren Zeitpunkt.
Wenn Sie es dann verloren haben, können Sie dort anrufen, eine eigene Suchanzeige aufgeben und überprüfen, ob eine Fundanzeige bereits existiert. So kann die Suche vielleicht schon schnell ein Ende finden. Sie sollten Ihr verschwundenes Tier aber auch ohne vorhandene Chipnummer als vermisst melden. Die Suche wird zwar etwas schwieriger, aber Sie sollten jede Möglichkeit nutzen!
Auch macht es Sinn, Ihren Tierschutzbund vor Ort zu kontaktieren. Hier können Sie erfahren, welche Schritte Sie nach dem Verschwinden Ihres Haustieres in Ihrem Wohnort speziell unternehmen können.
In manchen Fällen ist es ratsam, das Ordnungsamt oder die Polizei zuzuschalten. Finder:innen geben Streuner häufig hier ab. Lesen Sie, wie genau Sie vorgehen müssen, wenn Ihnen ein Hund oder eine Katze zugelaufen ist.
Erfahrungsgemäß wird das Tier nach der Registrierung in ein örtliches Tierheim gebracht. Deswegen kontaktieren Sie unbedingt Tierheime in Ihrer Nähe sowie Tierärzte, falls Ihr Tier dort verletzt abgegeben wurde. Hinterlassen Sie immer eine Nummer, auf der Sie rund um die Uhr erreichbar sind!
Sobald Ihr Tier gefunden wurde, vergessen Sie nicht allen Stellen Bescheid zu geben, damit diese ihre Suche einstellen können.
Die 7 wichtigsten Schritte, um ein vermisstes Tier wiederzufinden
Verständlicherweise möchten Sie das Risiko, Ihren Vierbeiner zu verlieren, so gering wie möglich halten. Dabei ist es nicht ratsam, insbesondere der Katze den Auslauf aus Prinzip komplett zu verbieten. Das wird das Zusammenleben von Mensch und Tier lediglich sehr unangenehm gestalten. Außerdem wird das Tier dann erst recht rebellieren und wahrscheinlicher entlaufen. Nehmen Sie stattdessen folgende Präventionsmaßnahmen vor:
Lassen Sie einen Chip vom Tierarzt implantieren und registrieren Sie diesen bei Tasso oder FINDEFIX. Tierheime und Tierärzte besitzen Geräte, um die Informationen im Chip auszulesen. Durch die Erfassung Ihrer Daten und die Ihres Haustieres können Sie einfach sowie schnell identifiziert und kontaktiert werden, wenn es gefunden wurde.
Außerdem ist das Chipverfahren europaweit einheitlich. Das ist besonders nützlich, wenn Sie Ihr Tier in der Nähe einer Landesgrenze verlieren. Sie stellen damit sicher, dass Sie sowohl in Deutschland als auch in Grenzländern zweifelsfrei identifiziert werden können, wenn Ihr vermisster Hund oder Ihre Katze gefunden wird. Die Prozedur ist nicht sehr kostspielig oder schmerzhaft. Vor allem im Vergleich zu dem Schmerz bei dem tatsächlichen Verlust Ihres Lieblings.
Eine gute Möglichkeit, das Fluchtrisiko zu minimieren, ist die Kastration. Insbesondere kastrierte Kater und Rüden werden danach sesshafter und sind nicht mehr so stark von ihrem Fortpflanzungsdrang getrieben. Dieser leitet dazu, weite Wege auf sich zu nehmen, um einen Partner zu finden und birgt die Gefahr, sich in unerforschten Gebieten zu verlieren.
Ab wann Sie sich Sorgen machen müssen, dass Ihre Katze nicht mehr nach Hause kommt, finden Sie in unserem Artikel über die Gründe, warum Katzen längere Zeit draußen bleiben.
Merken Sie, dass Ihre Katze immer länger auf Streifzug geht oder es sich schwierig gestaltet, Ihren Hund wieder zurückzurufen, wenn Sie ihn von der Leine lassen?
Ihr Haus oder Ihre Wohnung muss der zentrale Mittelpunkt für die Katze werden. Um ein stressfreies Umfeld für Ihre Katze zu gestalten, folgen Sie unseren Tipps.
Trainieren Sie Ihren Hund auf Ihren Rückruf zu reagieren. Das kann Ihnen in brenzligen Situationen helfen, ihn so schnell wie möglich auf Sie aufmerksam zu machen und zurück an Ort und Stelle zu rufen. Belohnen Sie Ihren Hund bei erfolgreicher Reaktion und führen Sie das Training wiederholt und mit variierenden Abständen durch. Wenn Sie sich dabei unwohl fühlen, das Training alleine durchzuführen, kontaktieren Sie einen Hundetrainer!
Neben zahlreichen Techniken zur Umerziehung kann ein Ortungshalsband eine einfache und unkomplizierte Lösung sein, Sie als Besitzer:in zu beruhigen und Ihr Leben zu vereinfachen.
Mit dem GPS-Tracker für Katzen von Weenect können Sie Ihr Haustier ganz einfach wiederfinden. Der GPS-Tracker ist auch für Hunde erhältlich. Damit können Sie die Position Ihres Tieres ohne Entfernungsbeschränkung live verfolgen und werden sofort gewarnt, wenn es eine Ihrer festgelegten Sicherheitszonen verlässt. Sie können also zügig reagieren und alle Schritte verfolgen, egal wie weit Ihre Katze oder Ihr Hund entlaufen ist.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es wichtig ist, erst mal durchzuatmen, wenn Ihr Hund oder Ihre Katze entlaufen ist. Gehen Sie vorbereitet an die Suche heran und treffen Sie geeignete Vorkehrungen, wie das Einsetzen eines Mikrochips, das Anbringen eines Trackers und die Registrierung im Tiermelderegister.
Sie sind nicht auf sich alleine gestellt! Öffentliche Stellen und Ihr eigenes Umfeld sind bereit, Ihnen zu helfen. Je mehr Stellen Sie informieren, desto mehr Reichweite gewinnen Sie bei der Suche nach Ihrem vermissten Tier. Geben Sie die Hoffnung nicht auf!
Dieser Artikel ist Teil eines kompletten Guides zu diesem Thema. Verpassen Sie die andere Artikel nicht.
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