Wollten Sie schon immer mal wissen, wie viel verschiedene Hunderassen es eigentlich gibt? Die FCI hilft Ihnen weiter. Sie reguliert die Rassenzucht von Hunden unter strengen Vorschriften und erkennt offiziell über 300 Rassen an. Wir geben Ihnen eine vollständige Übersicht!
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Als Hundeliebhaber:in haben Sie sicher schon mal im Internet nach den beliebtesten Hunden gesucht und die unterschiedlichsten Listen gefunden. Und jedes Mal entdecken Sie eine neue Hunderasse, die Ihnen zuvor nicht bekannt war.
Überforderung setzt ein: Wie sollen Sie je die perfekte Rasse für sich finden? Sie denken sich: „Welcher Hund passt zu mir?“ Sie haben das Gefühl, es gäbe eine unerschöpfliche Anzahl an Hunderassen. Dabei stimmt das nicht so ganz. Hundezucht und die daraus entstehenden Rassen unterliegen strengen Regulierungen durch die Fédération Cynologique Internationale, kurz FCI genannt. Im Folgenden stellen wir Ihnen alle von der FCI anerkannten Rassen und deren Eigenschaften vor.
Hunderassen anerkannt als FCI Gruppen
Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde
Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
Gruppe 3: Terrier
Gruppe 4: Dachshunde
Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Gruppe 7: Vorstehhunde
Gruppe 8: Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde
Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
Gruppe 10: Windhunde
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Die Fédération Cynologique International ist ein internationaler Verband der Kynologie. Die Kynologie wird definiert als die Lehre von Rassen, Zucht, Dressur, Pflege, Verhalten, Erziehung und Krankheiten der Hunde. Die Aufgabe der FCI ist es, allgemeingültige Standards für die Hundezucht zu errichten und alle Hunderassen zu schützen. Der Verband hat seinen Hauptsitz im belgischen Thuin und wurde im Jahr 1911 gegründet.
Dabei erkennt die FCI insgesamt 354 Hunderassen an, welche einem bestimmten Ursprungsland zugewiesen werden. Darunter fallen 94 Länder, in denen jeweils ein Verband in Kooperation mit der Fédération die Standards für die Züchter festlegt. Durch die Erfüllung dieser Richtlinien wird die Züchtung reinrassiger Hunde gewährleistet. In Deutschland ist der zuständige Verband der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen).
Außerdem werden einige Rassen provisorisch von der FCI anerkannt. Diese haben jedoch nicht die Berechtigung auf das offizielle CACIB (Certificat d'Aptitude au Championat International de Beauté). Dieser Titel für den „Internationalen Schönheitschampion“ kann an internationalen Zuchtschauen vergeben werden. Zudem verteilt die FCI auch andere Titel wie den des Arbeits-, Agility-, Hütehunde- oder Rennchampions.
Die FCI teilt diese Vielzahl an Rassen einfachheitshalber in Gruppen ein, die Rassen mit ähnlichen Merkmalen zusammenfassen. Sie lauten wie folgt:
Jede Rasse wird zudem einer Sektion innerhalb der Gruppe zugeteilt.
Hüte- und Treibhunde werden dem Namen nach oft für das Hüten und Treiben von Vieh genutzt, da sie als Arbeitshunde sehr intelligent, aufmerksam, willensstark und reaktionsschnell sind.
Der Hütehund ist besonders gefügig und erfüllt seine Aufgaben ohne viel Gegenwehr oder Gebell. Dagegen machen sich Treibhunde ihres Organs zunutze und treiben das Vieh mithilfe von Bellen zusammen. Im Großen und Ganzen sind beide Arten jedoch weder sehr mitteilungsbedürftig noch aggressiv. Diese kinderliebe Hunderasse ist deswegen als Familien- und Wachhund geeignet. Hüte- und Treibhunde sollten jedoch nie in der Wohnung gehalten werden und auch nicht als Anfängerhunde. Sie brauchen regelmäßig Auslauf, viel Beschäftigung und Aufmerksamkeit. Für diese Rassen ist Hundesport, insbesondere das Agility-Training ideal.
Zu den Hütehunden zählen insgesamt 40 Rassen wie Deutscher Schäferhund, Welsh Corgi, Border Collie, Australian Shepherd und viele mehr. Die Treibhunde umfassen lediglich drei Rassen: den Australian Cattle Dog, den Ardennnen-Treibhund und den Flandrischen Treibhund.
Diese Kategorie ist spezialisiert auf ihren Schutz- und Jagdtrieb. Sie eignen sich äußerst gut als Wachhunde, da sie sehr wachsam sind und ihr Territorium für sie an erster Stelle steht. Trotz der Achtsamkeit sind diese Hunde sehr menschennah, verschmust und brauchen zudem relativ wenig Auslauf. Diese FCI Gruppe wird in drei Sektionen unterteilt, die nachfolgend erläutert werden.
Dobermann, Zwergpinscher und der deutsche Pinscher gehören unter anderem zu den Pinschern. Unter die Schnauzer werden Riesenschnauzer, Schnauzer, Zwergschnauzer, der Holländische Smoushund und der Russische Schwarze Terrier gefasst. Die Hunderasse ist sehr beständig und wachsam.
Niemand mag Vorurteile, aber jeder erfährt sie über kurz oder lang in seinem Leben. Auch die Molossoide werden oft falsch verstanden. Klischees über unkontrollierbare Aggressionen eilen ihnen voraus und der Mensch fühlt sich schon beim Blickaustausch bedroht. Diese Stereotypisierung stammt nicht von ungefähr: Die Hunde wurden in der Vergangenheit im Krieg und bei der Großwildjagd verwendet.
Zu ihnen zählen der Deutsche Boxer, die Deutsche Dogge, der Rottweiler, der Neufundländer und weitere Hunde mit ähnlichen Merkmalen. Mit ihrem robusten Körperbau und ihrer Größe halten sie aber optimal als zuverlässige Beschützer her, sollten aber am besten nur an erfahrene Halter:innen geraten.
Die Sennenhunde aus der Schweiz bilden ihre eigene Subkategorie mit dem Berner, Appenzeller, Entbucher und dem Großen Schweizer Sennenhund. Ursprünglich waren die ausdauerfähigen Arbeitstiere Viehtreiber und Zughunde.
Der freche Terrier: Tapfer und stolz, wie das Tier ist, braucht es auch ein selbstbewusstes Gegenstück. Terrier lassen sich für allerlei begeistern, weshalb sie ständig beschäftigt werden müssen. Diese Rasse wurde in der Vergangenheit zur Fuchs- und Dachsjagd genutzt. Befriedigen Sie diesen Jagdtrieb mit abwechslungsreichen Aktivitäten und Spielzeugen. Trotzt ihres Selbstvertrauens sind Terrier auch ziemlich verschmust und sehr loyal. Sie gehören zu den Hunderassen, die auch für die Wohnung geeignet sind.
Die dritte Gruppe wird in vier Sektionen unterteilt. Unter Sektion 1 finden Sie die hochläufigen Terrier wie den Deutschen Jagdterrier, den Fox Terrier oder den Airedale Terrier. Sektion Nummer 2 besteht aus den niederläufigen Terriern. Hierzu gehören unter anderem der Jack Russell Terrier und der West Highland White Terrier. Kräftiger, aber genauso liebenswürdig sind die Bullterrier, die es sich in der dritten Kategorie bequem machen. Den Schluss machen die Zwerg-Terrier. So klein wie die Tiere selbst, so auch die Sektion: Allein Yorkshire Terrier, Australian Silky Terrier und English Toy Terrier gesellen sich hier zueinander.
Der Dackel oder auch Dachshund genannt, darf eine ganze Kategorie sein Eigen nennen. Hier unterscheidet man zwischen Standard, Zwerg und Kaninchen Dachshunden, die lediglich in ihrer Größe variieren. Innerhalb dieser Kategorie wird noch mal differenziert zwischen kurz-, lang- und rauhaarig.
Die Redewendung „klein, aber oho“ passt wohl bei keiner Hunderasse so gut wie beim Dackel. Dank seiner kurzen, aber kräftigen Beinchen in Kombination mit seinem länglichen Körper ist das Tier stets rasant unterwegs. Außerdem ist der Dackel ein unglaublich intelligenter und mutiger Hund. Immerhin wurde er früher als Jagdhund eingesetzt! Obwohl er auch mal ein richtiger Dickkopf sein kann, ist er sehr lernfähig und eine tolle Bereicherung für Ihre Familie, da er sich auch mit Kindern super versteht!
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Spitze Nase, spitze Ohren, spitze Hund! Lebhaft, wissbegierig und selbstständig sind Spitze und Hunde vom Urtyp tatsächlich relativ einfach zu erziehen. Sie gehören zu den Arbeitstieren und können die unterschiedlichsten Aufgaben ausführen: Vom Hüte- und Wachhund zum Jagdhund über ausgebildete Schlittenhunde und klassische Begleithunde: Der Spitz hat viele Facetten. Die Tiere sind besonders beliebt aufgrund ihrer treuen Seele und ihrem schönen, weichen Fell. Ganze 45 Rassen zählen zu dieser Kategorie.
Zu Anfang fahren wir gen Norden, denn hier sind die ersten drei Rassenarten ursprünglich beheimatet. Sektion 1 fasst die nordischen Schlittenhunde wie den Samojeden oder den Sibirischen Husky zusammen. Es folgen die nordischen Jagdhunde, worunter die Laika aus Russland, Ost- und Westsibirien fällt, sowie der norwegische Elchhund zum Beispiel. Islandhunde, schwedische und finnische Lapphunde zählen zur dritten Sektion der nordischen Wach- und Hütehunde.
Es geht weiter ins Innere von Europa: Sektion 4 enthält lediglich den italienischen Volpino und den deutschen Spitz. Hier wird unterschieden zwischen Wolfspitz, Groß-, Mittel-, Klein- und Zwergspitz. Unsere Reise nimmt uns dann mit nach Asien zu den asiatischen Spitzen und anderen verwandten Rassen. Hier kommen die Hunderassen Chow Chow, Shiba, Akita und Hokkaido zusammen.
Im Gegensatz zu den Spitzen, die dem Wolf sehr ähneln, kommen Hunde vom Urtyp den Windhunden nahe. Sektion 6 umfasst den Kanaanhund, den Pharaonenhund oder auch den Basenji. Zwar sind die Hunde der vorletzten Kategorie auch ausgezeichnete Jagdhunde, jedoch sind die FCI Hunde der letzten Sektion noch mal mehr auf das Jagen spezialisiert. Das sind beispielsweise der Taiwanhund oder der portugiesische Podengo.
Die größte Gruppe, die die FCI verbucht, sind die Laufhunde, Schweißhunde und ähnliche Rassen. Was alle Rassen hier gemeinsam haben, ist das Bedürfnis nach Jagd und Bewegung. Diese Arbeitstiere variieren von klein bis groß und werden in 69 Rassen unterteilt.
Wie der Name bereits vermuten lässt, sind Laufhunde besonders agil. Ein Agility-Training eignet sich für diese Hunde am besten, um den Drang nach Beutejagd zu stillen. Zu dieser Sektion gehören Bluthunde, der Beagle, Basset Hounds, die Deutsche Bracke und andere Rassen.
Wo Laufhunde etwas hektischer unterwegs sind, sind die Schweißhunde aus Sektion 2 darauf spezialisiert, verletztes Wild zu verorten und es mit angemessener Ruhe zu verfolgen. Lediglich drei Rassen werden diese Fähigkeiten zugeschrieben: Dem Bayerischen Gebirgsschweißhund, dem Hannoverschen Schweißhund und der Alpenländischen Dachsbracke.
Die letzte Sektion machen Dalmatiner und Rhodesian Ridgeback aus. Sie gehören zu den verwandten Rassen, werden jedoch nicht mehr für die Jagd verwendet, sondern haben sich als ausgezeichnete Familienhunde etabliert.
Vorstehhunde wurden ähnlich wie viele andere Hunderassen ursprünglich zur Jagd gezüchtet. Durch lautlose Zeichen signalisieren sie Jägern den Ort des Wildes. Vorstehhunde erfordern viel Arbeit und gehören deswegen ausschließlich in die Hände von erfahrenen Hundehalter:innen. Sie werden unterteilt in kontinentale Vorstehhunde wie den Deutsch Drahthaar, Deutsch Langhaar oder auch den Kleinen Münsterländer und in britische und irische Vorstehhunde. Hierzu gehören der Englische Pointer, der Englische Setter und der Irish Red Setter.
22 Hunderassen gehören zur achten Gruppe, die sich in Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde gliedert. Heutzutage machen sich diese gut als Familien- und Begleithunde. In der Vergangenheit wurden sie als Jagdhunde verwendet.
Unter Apportierhunden finden sich die Retriever. Die Herkunft des Namens ist auf das Englische zurückzuführen und bedeutet schlichtweg “Apportieren“. Nicht umsonst erfährt der Retriever als Hunderasse große Beliebtheit: Das Tier ist freundlich, verschmust und überaus beharrlich, quasi der perfekte Familienhund. Aufgrund der ausgeprägten Apportierfähigkeit sind sie vor allem für Menschen, die auf Hilfe bestehen, geeignet. Nicht selten werden Labrador und Golden Retriever als Blindenhunde eingesetzt.
Eine feine Nase macht den Stöberhund aus. Er nutzt sie, um Wild aufzustöbern und dieses zum Jäger zu scheuchen. Den größten Teil dieser Kategorie machen die Spaniel aus: English Cocker Spaniel, American Cocker Spaniel oder auch der Niederländische Kooikerhondje.
In der letzten Sektion finden sich die sogenannten Wasserhunde. Nein, diese haben keine Flossen, sondern sind auf den Fang von Wasservögeln und Wildenten spezialisiert. Hier finden sich Wasserhunde unterschiedlichen Ursprungs wie aus Portugal, Frankreich oder auch Irland.
Weiter gehts mit noch mehr Spielkameraden! Gesellschafts- und Begleithunde sind vermutlich der Grund, wieso der Hund als bester Freund des Menschen bekannt ist. Sie mögen es unter Menschen zu sein, spielen unfassbar gern und sind überaus liebenswürdig. Zudem sind sie stets begeistert und weisen ausgezeichnete soziale Fähigkeiten auf.
Dennoch ist nicht alles so rosig, wie es scheint. Gerade weil diese Tiere keinen bestimmten Zweck erfüllen, wie Jagd- oder Hütehunde, wird das oft ausgenutzt. Züchtern ist bei diesen Hunden das Aussehen äußerst wichtig. Dadurch sind Hunderassen wie die Bulldogge oder der Mops entstanden. Hier geraten schwerwiegende gesundheitliche Probleme in den Hintergrund, da das Äußere in diesen Fällen an erster Stelle steht. Wir bei Weenect möchten Ihnen nahelegen, auf das Wohlbefinden des Hundes zu achten und es zu vermeiden, Hunde von einem Züchter zu kaufen, deren Gesundheit aufgrund von Ästhetik leiden muss.
Diese FCI Gruppe umfasst ganze elf Kategorien, deswegen finden Sie hier lediglich eine allgemeine Übersicht der Sektionen.
Den Schluss machen die Windhunde, die jedoch alles andere als unterschätzt werden sollten. Sie gehören zu den schnellsten Tieren der Welt und sind mit ihren schlanken Körpern fester Bestandteil bei Hunderennen. Solche und ähnliche Aktivitäten bieten ihnen die optimale Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang auszuleben. Immerhin wurden Windhunde ursprünglich für das Jagen gezüchtet und waren besonders geschult in der Jagd aus der Ferne. Mit ihrer außergewöhnlichen Schnelligkeit können sie mit Leichtigkeit Wild in weiter Entfernung erreichen.
Sektion 1 wird hier angeführt von den langhaarigen oder befederten Windhunden: Dem Afghanischen Windhund, dem Saluki und dem russischen Jagdwindhund. Lediglich zwei Rassen werden unter die rauhaarigen Windhunde gezählt. Hier gesellt sich der Schottische Hirschhund mit dem irischen Wolfshund. Der prominente Greyhound ist in Sektion 3 zu Hause. Die Truppe wird weiter verstärkt durch den Whippet, den Sloughi, dem spanischen Windhund und vielen anderen. Möchten Sie auch den schnellsten Hund wiederfinden, sollten Sie einen GPS-Tracker für Hunde nutzen!
Dank diesem vollständigen Überblick über alle offiziellen Hunderassen, die von der FCI anerkannt werden, haben Sie Wertvolles über die vielfältige Welt der Hunde gelernt. Jetzt wissen Sie, worauf Sie beim Züchter achten sollten. Diese Standards machen es möglich, eine qualitativ hochwertige Zucht zu generieren. Achten Sie beim Kauf eines Tieres jedoch immer auf sein gesundheitliches Wohlbefinden und lassen Sie sich von dem schnuckeligen Aussehen nicht täuschen!
Dieser Artikel ist Teil eines kompletten Guides zu diesem Thema. Verpassen Sie die andere Artikel nicht.
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